»Für Berlin – gegen Olympische Spiele«. Bündnis NOlympia Berlin startet offiziell mit der Vorbereitung des Volksbegehrens

Nach einer aktuellen, repräsentativen Umfrage spricht sich eine überwältigende Mehrheit gegen Olympische Spiele in Berlin aus. Dennoch hält der Berliner CDU-SPD-Senat weiterhin an der Bewerbung fest. Darum hat das Bündnis NOlympia Berlin mit der Vorbereitung eines Volksbegehrens begonnen.

Als Vertrauenspersonen des Volksbegehrens haben sich bereiterklärt: Uwe Hiksch (NaturFreunde Berlin), Dr. Gabriele Hiller (ehem. Linksfraktion Berlin), Klara Schedlich (Grüne Fraktion Berlin), Carmen Schultze (BUND Berlin), Prof. Dr. Johannes Verch (Sportwissenschaftler).

Das Bündnis freut sich außerdem, in dem Olympiasieger Christoph Harting einen prominenten Unterstützer des Volksbegehrens gewonnen zu haben. Der Olympik betont:

»Leistungssportförderung beginnt in der Breite, mit einem funktionierenden Kinder-, Jugend- und Breitensport. Die Lücken dort durch eine aufwendige, kostspielige Bewerbung für Olympische Spiele schließen zu wollen, ist absurd und populistisch.«

Die Vertrauensperson des Volksbegehrens Klara Schedlich (Grüne Fraktion Berlin) erklärt:

»Während Kinder und Vereine vor geschlossenen Turnhallen und gesperrten Schwimm­bädern stehen, träumt der Senat von Olympischen Spielen. Berlin hat einen Sanierungsstau von einer Milliarde Euro bei Sportstätten und Bädern. Trotzdem sollen Millionen in die aussichtslose Bewerbung für Olympia fließen, statt in die Sportstätten, die wir jeden Tag dringend brauchen. In Zeiten knapper Kassen ist das verantwortungslos. Weil ich Sport liebe, fordere ich: Investiert zuerst in intakte Hallen, Plätze und Bäder für den Breiten- und Nachwuchssport! Bevor wir über Olympia reden, müssen alle Berliner*innen Sport treiben können.«

Nachhaltig sind nur die Schäden

Es wird von Olympiaseite seit Jahren behauptet, dass Nachhaltigkeit ein großes Thema für den IOC sei. Doch gelten noch die Olympischen Winterspiele in Peking als die »unnachhaltigsten Olympischen Spiele aller Zeiten«1 und auch für die Olympischen Spiele 2024 in Paris wies Greenpeace in einer Analyse nach, dass »viele Versprechen der einstigen Nachhaltigkeitsstrategie gebrochen oder nicht eingehalten [wurden]«2. Warum sollte das in Berlin anders sein?

Dazu erklärt die Vertrauensperson des Volksbegehrens Uwe Hiksch (NaturFreunde Berlin):

»Die heutige Form der Ausrichtung der Olympischen Spiele ist in keiner Weise mit einer klimagerechten und ökologischen Entwicklung Berlins vertretbar. Durch die Olympischen Spiele würden weitere Flächen sinnlos versiegelt und durch die Schaffung von temporären Spielstätten würden der Energie- und Ressourcenverbrauch weiter ansteigen. Nachhaltige Olympische Spiele gibt es nicht, solange das IOC mit seinen Auflagen die Ausrichterstädte für die Sportstätten zu riesigen Modernisierungs- oder Neubaumaßnahmen zwingt.«

Kontakt:

Bündnis NOlympia Berlin

c/o NaturFreunde Landesverband Berlin e.V., Paretzer Str. 7, Tel. 030-810560250, nolympia@naturfreunde-berlin.de

 

1 Carmen de Jong (Professorin für Hydrologie), in: Michael Fröhlingsdorf: Kritik an Greenwashing im Sport. »Die unnachhaltigsten Olympischen Spiele aller Zeiten«. DER SPIEGEL 4/2022.

2 Greenpeace Österreich: Grüner Schein: Greenwashing bei den Olympischen Spielen, [2024], https://bn-muenchen.de/wp-content/uploads/2025/08/Gruener-Schein_Greenwashing-bei-Olympia-2024.pdf.

Pressemitteilung als pdf